Königliche Juwelen: Februar 2017

Mittwoch, 22. Februar 2017

Elisabeth Alexejewna's Diamant Kokoshnik



Diese herrliche Tiara ähnelt der russischen Nuptial Tiara sehr und wurde zur selben Zeit hergestellt, also um 1800 und man nimmt an das sie von dem selben Juwelier der Nuptial Krone, dem Petersburger Juwelier Jacob David Duval, hergestellt wurde. Die Wellenform lässt das vermuten.


o. die Kokoshnik, u. die Nuptial Tiara

Die Trägerin, für die sie hergestellt wurde war Elisabeth Alexejewna.

Geboren wurde sie als Luise Marie Auguste Prinzessin von Baden (*24.01.1779 in Karlsruhe; + 4.05.1826 in Beljo/ Russland).

Luise war die Tochter des Erbprinzen Karl Ludwig von Baden und seiner Frau Amalie von Hessen-Darmstadt.


Karl Ludwig und Amalie
Sie war das dritte von acht Kinder und ihre Schwester Friederike Dorothea von Baden war die Gemahlin von König Gustaf IV Adolf von Schweden.

Sie wuchs in einem warmen und familiären Umfeld auf und sollte bis an ihr Lebensende einen engen Kontakt zur Mutter gehabt haben.

Mit 13 Jahren wurde dann über ihre Zukunft entschieden.
Kaiserin Katharina die Große suchte eine Frau für ihren Enkel, den zukünftigen Kaiser Alexander I. 
Auf Katharinas Einladung hin reiste Luise mit ihrer jüngeren Schwester Friederike nach Sankt Petersburg, wo sie Alexander vorgestellt wurde.
Die Kaiserin war von Luises Schönheit, Anmut und charme beeindruckt.
Auch Luise und Alexander fanden Gefallen aneinander.
Der unerfahrene und schüchterne Alexander, der selbst erst 15 Jahre alt war, wusste jedoch nicht wie er sich Luise gegenüber richtig verhalten sollte, was diese als Ablehnung interpretierte. Bald jedoch kam sich das junge Paar näher und im Mai 1793 wurden sie verlobt.



Noch vor der Hochzeit konvertierte Luise zum russisch-orthodoxen Glauben und trug fortan den Titel und Namen Großfürstin Elisabeth Alexejewna.
Die Hochzeit fand am 28.09.1793 (julianischer Kalender) in Sankt Petersburg statt.
Katharina schrieb darüber in einem Brief, es sei wie "eine Heirat zwischen Amor und Psyche".
Die beiden waren Kinder, erst 14 bzw 16 Jahre alt.

Elisabeth war für ihre Schönheit und ihre melodische Stimme bekannt. Ihr ovales Gesicht, ihre feinen Gesichtszüge und blauen Mandelaugen entsprachen dem Schönheitsideal dieser Zeit. Das gelockte blonde Haar trug sie meist offen. Zudem hatte sie eine graziöse und anmutige Haltung.



Sie galt als schüchtern, freundlich, liebenswert und großzügig, las mit Begeisterung und interessierte sich für Kunst. Trotz ihres starken Charakters lebte sie eher zurückgezogen, nur umgeben von ihren engsten Freundinnen. Ihr zurückhaltendes und introvertiertes Wesen machte sie am russischen Hof nicht sehr beliebt, und in ihrer späteren Position als Zarin war sie selbst nicht glücklich.
Elisabeth liebte Alexander und unterstützte ihn nach Kräften bei persönlichen sowie politischen Krisen. Ihre Ehe war ausgeglichen; emotional empfand das Paar jedoch nicht allzu viel füreinander. Beide hatten, wenn auch mit gegenseitigem Einverständnis, außereheliche Beziehungen.

Elisabeth war auf ihre neue Rolle schlecht vorbereitet. Am russischen Hof mit seiner Kälte und seinen Intrigen fühlte sie sich unwohl. Besonders schockierte sie das ausschweifende Liebesleben der Zarin Katharina. Einer derer Liebhaber versuchte, Elisabeth zu verführen.
Elisabeth fühlte sich einsam und hatte Heimweh, besonders nachdem ihre Schwester Friederike nach Baden zurückgekehrt war. Allein die Nähe zu Alexander gab ihr Halt. Nur sechs Monate nach der Hochzeit schrieb sie an ihre Mutter: „Ohne meinen Mann, der mich als einziger glücklich macht, wär ich bereits tausend Tode gestorben.“
Die ersten Ehejahre waren relativ glücklich. Lediglich die Kaiserin Katharina war enttäuscht darüber, dass bis zu ihrem Tod am 17. Novemberjul.28. November 1796greg. – nach drei Jahren Ehe – noch kein männlicher Thronfolger geboren war. Mit Katharinas Tod bestieg ihr Sohn als Kaiser Paul I. den Thron. 


Während seiner Herrschaft versuchte Elisabeth, so wenig Zeit wie möglich an Pauls Hof zu verbringen. Sie empfand eine große Abneigung gegen ihren Schwiegervater, seine ungerechte Politik und seinen stumpfsinnigen Charakter.
Bald kam es zu ersten Krisen in der Ehe. Elisabeth fühlte sich von ihrem Mann vernachlässigt. Sie fand zunächst Trost in der Freundschaft zur Gräfin Warwara Golowina (1766–1819). Später wurde Luise ein Verhältnis mit dem polnischen Fürsten Adam Czartoryski nachgesagt, der russischer Außenminister und ein Freund ihres Mannes war. Das Verhältnis dauerte angeblich drei Jahre.

Nach mehr als fünf kinderlosen Ehejahren kam am 18. Maijul./ 29. Mai 1799greg. endlich die erste Tochter des Paares zur Welt, Großfürstin Maria Alexandrowna. Am Hof kursierten Gerüchte, das Kind sei von Czartoryski. Bei der Taufe konnte auch Kaiser Paul seine Bedenken bezüglich der Vaterschaft nicht verbergen: Elisabeth und Alexander waren blond und blauäugig, Haare und Augen des Kindes hingegen dunkel. Kurz darauf wurde Czartoryski ins Ausland versetzt. Das Kind starb kurz nach seinem ersten Geburtstag. Aus Briefen an ihre Mutter kann man entnehmen, dass Elisabeth vom Tod ihrer Tochter sehr mitgenommen war.
Die Politik Kaiser Pauls I. führte letztendlich zu seiner Ermordung durch einige Adelige am 12. Märzjul.24. März 1801greg.. Thronfolger Alexander billigte eine Absetzung – nicht jedoch den Mord – und wurde dabei von Elisabeth unterstützt. Sie half ihm, über den Schock hinwegzukommen und sich auf seine neue Rolle als Kaiser Alexander I. und den damit verbundenen Aufgaben und Pflichten zu konzentrieren. Auch Elisabeth übernahm die repräsentativen Pflichten einer Kaiserin, wobei die erste Frau am Hof immer noch ihre Schwiegermutter Maria Fjodorowna war.

Sophie Dorothee von Württemberg, Kaiserin Maria Feodorowna von Russland
Ab 1799 hatte Alexander eine Affäre mit Prinzessin Maria Naryschkina, einer Polin.

 Fürstin Marija Antonowna Naryschkina


Am Hof prahlte diese mit ihrer Beziehung zum Zar, die annähernd 19 Jahre dauern sollte. Elisabeth fand wiederum Trost in ihrer Beziehung zu Adam Czartoryski, der inzwischen anlässlich Alexanders Thronbesteigung nach Russland zurückgekehrt war. Diese beendete sie jedoch kurz darauf und ging ein Verhältnis mit dem Stabschef Alexis Ochotnikow ein, der aber 1807 bei einem Attentat starb. Man ging damals davon aus, dass entweder Alexander I. oder dessen Bruder Großfürst Konstantin den Auftrag dazu gegeben hatte. Auf Geheiß Kaiser Nikolaus’ I. wurden sämtliche Zeugnisse dieser Beziehung, wie Briefe und Tagebücher, nach Elisabeths Tod vernichtet.

Am 3. Novemberjul./ 15. November 1806greg. brachte Elisabeth eine weitere Tochter zur Welt, Großfürstin Elisabeth Alexandrowna. Wie schon bei der Geburt der ersten Tochter, kursierten auch dieses Mal Gerüchte bezüglich der Vaterschaft. Nach dem Tod Ochotnikows widmete sich Elisabeth umso mehr ihrer kleinen Tochter. „Lisinka“ verstarb mit nur 15 Monaten an einer Infektion, die sie sich wohl beim Zahnen zugezogen hatte. Elisabeth verfiel daraufhin in eine tiefe Depression. Das Ereignis brachte Elisabeth und Alexander einander wieder näher. Allerdings hatten inzwischen beide die Hoffnung auf eine Familie aufgegeben. Nach dem Tod des zweiten Kindes verkündete Alexander, dass er und Elisabeth keine weiteren Kinder haben könnten, da es Gottes Wille sei.
Während der Napoleonischen Kriege unterstützte Elisabeth Alexanders Pläne und reiste 1814, nach dem Sieg über Napoleon, mit ihrem Mann zum Wiener Kongress, wo sie auch Adam Czartoryski wieder traf.

Ab 1818 begann das Zarenpaar, wieder mehr Zeit miteinander zu verbringen. Elisabeth gab ihrem Mann seelische Unterstützung, als dessen außereheliche Tochter Sophia starb.
Um 1825 begann sich Elisabeths Gesundheit zu verschlechtern, was sich vor allem in Form von Lungenerkrankungen zeigte. Die Ärzte rieten ihr zu einem längeren Aufenthalt in der südlich gelegenen Stadt Taganrog, wo ein milderes Klima herrscht. Da Taganrog über keinen Palast verfügte, mussten sich Elisabeth und Alexander mit einem einfachen Haus zufriedengeben. Sie genossen jedoch die bescheidene und intime Atmosphäre. Am 17. Novemberjul./ 29. November 1825greg. kehrte Alexander von einer Reise auf die Krim nach Taganrog zurück. Er hatte sich dort eine Erkältung zugezogen, die bald zu Typhus ausartete. Am 19. Novemberjul./ 1. Dezember 1825greg. erlag er schließlich der Krankheit und starb in Elisabeths Anwesenheit.
Wegen ihrer angeschlagenen Gesundheit konnte Großfürstin Elisabeth Alexejewna nicht nach Sankt Petersburg reisen, um an der Beerdigung ihres Mannes teilzunehmen. Erst im Mai 1826 trat sie die Rückreise an. Unterwegs ging es ihr so schlecht, dass man eine Pause in der Stadt Beljow einlegen musste. Am frühen Morgen des 4. Maijul.16. Mai 1826greg. fand eine Kammerzofe die Kaiserin tot in ihrem Bett. Sie war wohl an Herzversagen gestorben. Kurz nach Alexanders Tod hatte Elisabeth noch an ihre Mutter geschrieben, dass sie gerne dem wichtigsten Menschen ihres Lebens folgen würde.
Nach Louise von Baden, unter ihrem russischen Namen Jelisaweta Alexejewna, ist dieStaniza Jelisaetinskaja bewi Krasnador benannt.

Skulptur, aufgestellt am 27. Mai 2008 in Baden-Baden 
Vermutlich wurde die Tiara extra für Elisabeth Alexejewna kreiiert und vermutlich um 1800 von dem Petersburger Juwelier Jacob David Duval.


Hier sehen wir Elisabeth Alexejewna wie sie typisch für die damalige Zeit die Tiara mit Federn als eine Art Hut trug.
Ein Jahrhundert später erschien die Tiara auf dem Kopf von Alexandra Feodorowna (1872-1918), die Frau von Nikolaus II.




Zu dieser Tiara soll auch ein herrliches Diamantarmband gehören.
Doch ob es mit der Tiara hergestellt wurde ist leider nicht bekannt.

Natürlich fiel sie auch den Bolschewicki zum Opfer...

Hier sehen wir sie auf dem "Gabentisch der Bolschewicki" liegen

Und hier könnte das Armband liegen
All diese wunderbaren alten Stücke so schändlich behandelt...
Sehr sehr traurig das alles...

Quelle: Google, Pinterest,...

Freitag, 17. Februar 2017

Die russische Wellen Parure



Die russische Wellen Tiara

Diese wunderbare Wellentiara gehörte einst Zarin Marie Feodorowna.
Leider ist sie auch verschollen seit dem die Bolschewickie den gesamten Zarenschmuck an sich rissen.

Marie Sophie Frederikke Dagmar, Prinzessin von Dänemark (* 26.11.1847 auf Schloss Amalienborg in Kopenhagen; + 13.10.1928 auf Schloss Hvidore bei Kopenhagen) war als Gemahlin von Kaier Alexander III. als Maria Fjodorowna von 1881-1994 Kaiserin von Russland.

Geboren wurde sie als viertes Kind und zweitälteste Tochter des Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg und seiner Frau Louise von Hessen-Kassel.


Sie wurde auf den Namen ihrer Verwandten, der Königinwitwe Marie Sophie Friederika von Dänemark getauft.

Marie von Hessen-Kassel
Ihr Vater wurde 1853 dänischer Thronfolger und nach dem Tode Friedrichs VII. 1863 als Christian IX. König von Dänemark.
Durch die Heirat ihrer 5 Geschwister war sie mit zahlreichen Herrscherhäusern Europas verwandt.
So wurde ihr älteste Schwester Alexandra die Gemahlin von König Eduard VII. von Großbritannien und Irland, was die auffallende äußerliche Ähnlichkeit ihres Sohnes Nikolaus II. und ihres Neffen König George V. von Großbritannien und Irland erklärte.

Nikolaus II. und George V.
Dagmar, die in der Familie Minnie genannt wurde, wurde zusammen mit ihrer Schwester Alexandra erzogen.
Die beiden Prinzessin teilten sich ein Zimmer und erhielten eine Ausbildung, die einer Frau der damaligen Zeit entsprach.
Außerdem erhielten sie Schwimmuntericht von der schwedischen Schwimmpionierin Nancy Edberg.

Dagmar und Alexandra
Im Sommer 1864 wurde Prinzessin Dagmar mit dem Zarewitsch Nikolai, Sohn von Alexander II. von Russland verlobt.

Verlobungsfoto von Dagmar und Nikolai
Zur Hochzeit kam es jedoch nicht, da Nikolai , wie sich später herausstellte, an Tuberkolose erkrankte und im April 1865 in Nizza starb.
Nach ihrem Verlust, von Nikolais Vater getröstet, verlobte sie sich im folgenden Juni mit Nikolais jüngerem Bruder und neuen Zarewitsch Alexander.



Dagmar konventierte zum russisch-orthodoxen Glauben und nannte sich fortan Marija Fjodorowna.
Ihre Hochzeit mit Alexander fand am 09.11.1866 in Sankt Petersburg statt.


Maria an ihrem Hochzeitstag

Das neuvermählte Paar zog in den Anitschkow-Palast in St. Petersburg wo es 15 Jahre lebte.


Das Paar hatte 6 Kinder:

Nikolaus II. (1868-1918), Zar von Russland

Alexander (1869-1870)

Georgi (1871-1899)

Xenia (1875-1960)

Michail (1878-1918)

Olga (1882-1960)


Da sie die Gemahlin des russischen Thronfolgers war, wurde Maria Fjodorowna nach dem Tod ihres Schwiegervaters durch einen Bombenanschlag am 13.03.1881, Zarin von Russland.
Sie und ihr Gemahl wurden am 27. 05.1883 im Kreml in Moskau gekrönt.


                          Marias Krönungskleid und Mantel



Aufgrund von Befürchtungen um ihre Sicherheit zog die Familie kurze Zeit später auf Schloss Gattschina außerhalb St. Petersburg um.


Den Heiratsabsichten ihres Sohnes und zukünftigen Kaisers Nikolaus mit Alix von Hessen-Darmstadt stand sie reserviert gegenüber.

Nach dem Tod ihres Gemahls im Alter von nur 49 Jahren am 01.11.1894 und der Hochzeit Nikolaus und Alexandras im selben Monat zog sie sich zurück in den Anitschkow-Palast.

Sie war weniger an Politik, dafür aber umso mehr an ihrer Familie und der Wohltätigkeit interessiert.

Maria mit ihrem Sohn 1915

Die einzige Ausnahme ihrer Zurückhaltung in politischen Angelegenheiten war das offene Demonstrieren ihrer heftigen Abneigung gegen Deutschland, nach dem Ersten Weltkrieg.

Nach der russischen Revolution wurde Maria Fjodorowna 1919, auf die dringende Bitte ihrer Schwester Alexandra, von der Krim mit der HMS Marlborough in Sicherheit gebracht.


Sie kehrte über England nach Dänemark zurück und ließ sich in der Sommerresidenz Hvidore bei Kopenhagen nieder.




Alexandra und Maria 1910 auf dem Schloss
Von dort aus finanzierte sie die Untersuchungen des Weißarmisten Nikolai Alexejewitsch Sokolow, der Nachforschungen über den Verbleib der Zarenfamilie nach der Oktoberrevolution unternahm.


Obwohl Sokolw 1924 zu dem Schluss kam, das Nikolaus II. tod sei, glaubte sie bis zu ihrem Tod fest daran, dass ihr Sohn noch lebte.

Maria starb am 13.10.1928 und wurde in der Familiengruft der dänischen Könige im Dom zu Roskilde beigesetzt.

Am 28. 09.2006 erfolgte die Überführung ihrer Gebeine in die Familiengruft der Kaiserfamilie in der Peter-und-Paul-Kathedrale in Sankt Petersburg.

Der Transport von Roskilde nach Sankt Petersburg


Kommen wir nun zu dem wunderbaren Zarenschmuck.
Ich habe nun so einige Bilder gesichtet und festgestellt das die Familie nicht immer behangen mit den tollsten Schmuckstücken fotografiert wurde.
Vielmehr waren doch alle sehr "normal" gekleidet.

Hier sind einige Kleider von Maria die sie so zum täglichen Gebrauch und als Arbeitskleidung bezeichnete. Natürlich waren die Kleider aus feinstem Stoff

Natürlich wurden zu Festen und Bälle sowie Audienzen die prachtvollen Roben herausgeholt.


Und dazu gab es natürlich als I-Tüpfelchen die wunderschönsten Geschmeide.
Zum Beispiel diese Wellen Parure.
Sie besteht aus der Tiara die mit hunderten von Daiamanten besetzt ist und 18 aufrecht stehende große Perlen.

Hier trägt Maria die Tiara mit einem eingehangenen großen Diamanten
Dazu gehört eine Kette die ein Spiegelbild der Tiara ist und fälschlicherweise als Tiara betitelt wurde.
Auf dem Tisch der Bolschewiki wo die Juwelen aufgebaut sind kann man deutlich erkennen das es sich um zei Teile handelt. Also Kette und Tiara.

Dazu gehören dann noch ein Armband und eine große Brosche.
Bei dem linken Schmuckstück bin ich mir nicht sicher ob es ein Ohrringe oder auch eine Brosche ist.


Hier sehen wir wie Maria beim Tragen der Kette Brosche und Armband.

Das Armband ist auf dem gemalten Bild mit einem blauen Stein dargestellt.
Ob es nun so ist kann ich im Moment nicht feststellen.
Auch ob es sich um eine wirkliche Parure handelt ist nicht bekannt.
Was wir wissen ist das natürlich auch diese Teile nicht mehr auffindbar sind.



Montag, 13. Februar 2017

Die Juwelen der Alice von Battenberg



Prinzessin Victoria Alice Elizabeth Julia Marie von Battenberg (* 25. Februar 1885 in Windsor Castle; † 5. Dezember 1969 im Buckingham Palace, London) war die Mutter von Philip Mountbatten, Duke of Edinburgh und somit die Schwiegermutter von Königin Elisabeth II.

Prinzessin Alice von Battenberg war die Tochter des Prinzen Ludwig von Battenberg (später Louis Mountbatten) und der Prinzessin Viktoria von Hessen-Darmstadt.

Prinz Ludwig, Prinzessin Victoria und den Töchtern Louise (rechts) und Alice (links)

Ihr Vater war zuletzt britischer Flottenadmiral und zeitweise Erster Seelord. Die Familie des Prinzen von Battenberg nahm im Jahre 1917, als während des Ersten Weltkrieges das britische Königshaus seinen deutschen Familiennamen Sachsen-Coburg und Gotha ablegte und sich seither Windsor nannte, auf Wunsch von König Georg V. ebenfalls einen englischen Namen, nämlich Mountbatten, an. Prinzessin Alice war seit ihrer Geburt taub und lernte in mehreren Sprachen Lippenlesen.



Am 7. Oktober 1903 heiratete Prinzessin Alice den Prinzen Andreas von Griechenland, den vierten Sohn des Königs Georg I. von Griechenland und seiner Gemahlin Olga Konstantinowna Romanowa und Enkel von Christian IX. von Dänemark, dem Schwiegervater Europas.

König George und Königin Olga von Griechenland


Die Trauung in Darmstadt fand dreimal statt.


Zuerst war die standesamtliche Trauung im Alten Palais am Luisenplatz, dann folgte die protestantische Trauung in der Schlosskirche und schließlich die orthodoxe in der Russischen Kapelle. 

Aus Russland hatte man für die orthodoxe Zeremonie wertvolle Kronen von Katharina II. mitgebracht, die, wie beim orthodoxen Ritus üblich, nur über das Paar gehalten wurden. 

Von der Braut wird erzählt, dass sie das Ja und Nein verwechselte und die Hochzeitsgäste zum Lachen brachte, weil sie antwortete, dass sie schon vergeben sei und den Prinzen Andreas nicht heiraten wolle.

Aus der Verbindung mit Andreas von Griechenland gingen fünf Kinder hervor:
  • Margarita (1905–1981) ∞ 1931 Gottfried Prinz zu Hohenlohe-Langenburg
  • Theodora (1906–1969) ∞ 1931 Berthold Markgraf von Baden
  • Cäcilia (1911–1937) ∞ 1931 Georg Donatus von Hessen-Darmstadt
  • Sophie (1914–2001)
1930 Christoph Prinz von Hessen (gefallen im Jahre 1943)
1946 Georg Wilhelm Prinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, (1915–2006)
  • Philip, Duke of Edinburgh (* 1921) ∞ 1947 Elisabeth II., Königin von Großbritannien
l.o. Theodora, l.u. Cecilie, Prinz Phillip, r.o. Sophie, r.u. Margarita

Prinzessin Alice lebte mit ihrer Familie zunächst in Athen, später auf Korfu, bevor Kriege und Revolutionen ihr Leben entscheidend veränderten.

Im Jahre 1922 wurde Prinz Andreas des Landes verwiesen, nachdem das griechische Heer durch die Türken unter Kemal Atatürk besiegt worden war. Die nun verarmte Familie ging nach Paris und Prinzessin Alice eröffnete ein Kunstgeschäft, in dem sie Handstickereien, Spitzen und Bilder verkaufte.

1930 wurde bei ihr Schizophrenie diagnostiziert. Nach mehrjährigen Aufenthalten in Sanatorien lebte sie dauerhaft getrennt von ihrem Ehemann. Ihr Mann lebte als Privatier in Monaco, wo er 1944 starb.
Im Jahre 1937 starb ihre Tochter Cäcilie zusammen mit ihrem Schwiegersohn Georg Donatus von Hessen-Darmstadt und zwei Enkelsöhnen bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Ostende.
Während des Zweiten Weltkrieges wohnte Prinzessin Alice in Athen. Sie arbeitete beim Roten Kreuz und versteckte die jüdische Familie Cohen vor den Nazis. Prinzessin Alice kehrte später nach Griechenland zurück, entsagte im Jahre 1948 allen Titeln und trat in den Nonnenorden Maria und Martha ein, den sie nach dem Vorbild ihrer Tante, der Märtyrerin Elisabeth von Hessen-Darmstadt, gegründet hatte.



1967 musste sie nach dem griechischen Militärputsch das Land verlassen und zog zu ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter in den Buckingham-Palast, wo sie 1969 starb.

Zuerst wurde sie in der königlichen Gruft der St. George’s Chapel von Windsor Castle beigesetzt, am 3. August 1988 aber zur Maria-Magdalena-Kirche auf dem Ölberg in Jerusalem überführt, wie es ihr Wunsch gewesen war.

Am 31. Oktober 1994 nahmen die überlebenden Kinder an einer Zeremonie in Yad Vashem, Israel, teil, bei der Prinzessin Alice für die Hilfe, die sie der Familie Cohen im Zweiten Weltkrieg in Athen geleistet hatte, als eine Gerechte unter den Völkern mit einer Baumpflanzung geehrt wurde. 

Kommen wir nun zu den Juwelen von Alice.
Viel ist nicht mehr vorhanden. Alice hatte zu Lebzeiten alles was sie besaß verschenkt oder verkauft.

Zu ihrer Hochzeit trug Alice die Sternen Tiara umgeben von kleinen Blumen.

Alice von Battenberg

Diese Sternen Tiara war ein Geschenk von Königin Victoria an ihre Tochter Prinzessin Louise, Herzogin von Argyll die diese wiederum an ihre Patentochter Prinzessin Victoria von Hessen lieh.

Als dann Alice heiratete bekam auch sie die Sternentiara geliehen.

Wahrscheinlich stammt sie aus dem Jahr 1870 und Victoria trug sie versteckt unter dem Blumenkranz, aber das kann ich nicht mit Gewissheit sagen.

Prinzessin Victoria
1914 war Prinzessin Victoria bei ihrer Schwester Zarin Alexandra Feodorwna zu Besuch als der Krieg erklärte wurde.
In aller Eile musste sie nach Hause. Durch den hastigen Aufbruch schlug die Zarin vor das Victoria doch ihre Juwelen in ihrer Obhut lassen sollte.
Bei der Revolution und dem Tod der Zarenfamilie verschwanden demnach auch die Battenberg Juwelen.
Auch Königin Marie von Rumänien schickte ihre Juwelen nach Russland weil auch sie dort den sichersten Aufbewahrungsort wähnte.

Daraus ergibt sich natürlich ein ganz anderes Bild über die Unmengen an Juwelen die von den Bolschewiki beschlagnahmt wurden. (Dieser Interessanten Sache werde ich mal nachgehen).

Prinzessin Louise, Herzogin von Argyll, Victorias Tante und Patin, war so betrübt über den Verlust der Battenbergjuwelen das sie entschied sie sollte doch eine Ersatztiara bekommen.
Sie gab ihr eine Sternen Tiara die genauso aussah wie die ursprüngliche Tiara.
Für Victoria war diese Tiara nun das wichtigste Juwel.

Als dann Victorias Sohn Louis Francis,1. Earl Mountbatten of Burma, Vizekönig von Indien 1922 Lady Edwina Ashley heiratete gab sie die Sternen Tiara an ihre Schwiegertochter weiter, die allerdings die Tiara nicht zu ihrer Hochzeit trug.

Louis und Edwina

Mitte der 1930er Jahre ließ Edwina die Tiara zu einem moderneren Stil aufbauen.



Weiter ging die Sternenreise. Die nächste Trägerin war dann ihre Tochter Patricia Edwina Victoria Knatchbull.2 Countess Mountbatten of Burma bei ihrer Hochzeit.


So ging es weiter. Die Tiara wurde hauptsächlich zur Hochzeitstiara.


Ihren bisher letzten Auftritt hatte die Tiara 2016 als Alexandra Knatchbull, Tochter von Norton Knatchbull, erster Sohn von Patricia, heiratete.


Prinz Charles führte die Braut in die Kirche.
Auch die Queen und Prinz Phillip waren bei dieser Hochzeit anwesend.



Die Aquamarin Tiara

Die Vermählung von Alice und Prinz Andreas von Griechenland wurde dreimal gefeiert.
Am 07.10.1903 um 12.00 fand die standesamtliche Trauung im alten Palais in Darmstadt statt.
Vollzogen wurde die Trauung von Stadtrat Dr. Glässing in Vertretung des Oberbürgermeisters.

Als Trauzeugen fungierten König Georg von Griechenland und Prinz Ludwig von Battenberg. Anwesend waren ferner Königin Alexandra von England, Königin Olga von Griechenland, Viktoria von Battenberg, die Mutter der Braut, und der griechische Minister Namgabe. 

Die kirchliche Trauung fand am 08.10.1903 statt.
Erst nach evangelischem dann nach griechisch-ortodoxem Ritus.

Das Hochgzeitsgeschenk des Zarenpaares an das Brautpaar bestand aus 1 Millionen Rubel (2,530.000 Mark) in bar.
Dazu kamen noch Schmuckstücke an die Braut die einen Wert von 250.000 Mark hatten.

Das schönste Geschenk jedoch war ein Diadem, Halskette, Brosche und Armband des Zarenpaares.

Besetzt waren die Schmuckstücke mit Diamanten und Aquamarine.
Von der Tiara konnten die obersten Steine abgenommen werden so das nur noch ein diamantbesetzter Kreis des Kopf schmückte.
Die Kette konnte verkürzt oder durch das Armband verlängert werden.

Hier sehen wir die Kette in zwei Versionen
 
Hier sehen wir die Brosche

Allerdings gibt es verschiedene Meinung über die Farbe und Art der Steine.
Damals berichteten mehre Zeitungen( Bozener Nachrichten; Hamburger Börsennachrichten; Walsall Advertiser 1903) über diese Hochzeit und sprachen von Aquamarinen in hellgrüner Farbe.

Hier sehen wir einen Boca-Rica Aquamarin

Das intensive, ins Türkis gehende Blau dieses Aquamarins ist wirklich außergewöhnlich. Sein bis ins Grün reichende Blau verleiht ihm klare blau-grüne Nuancen, ganz wie die Farbe auf einer Urlaubs-Postkarte. Diese Farbe entzückt diejenigen, die bläuliche Grüntöne und die Türkis-Nuancen einer Lagune lieben.

So könnten die Schmucksteine ausgesehen haben.
Im Jahre 1974 wurde ein sehr ähnliches Collier mit den gleichen Mustern in einer russischen Auktion angeboten.
Punziert waren sie mit der Meistermarke von A. Holmström, dem Werkmeister von Faberge, einer der Hofjuweliere des Zaren.


Da wir ja wissen das Alice einige ihrer Schmuckstücke verkauft oder verschenkt hat könnte man annehmen das es sich um diese Kette handelt.

Es gibt zwei Möglichkeiten; entweder wurde eine zweite identische Kette damals von A. Holmström angefertigt mit Saphiren oder aber bei der Kette damals wurden mehrere Steine mitgeschenkt die dann ausgewechselt werden konnte.

Allerdings glaube ich an die zweite Theorie nicht.
Denn die Zeitungsreporter waren damals ja nicht Farbenblind.
Und auf dem Hochzeitstisch waren damals mit Sicherheit kleine Kärtchen die die Hochzeitsgeschenke erklärten.

Sicher ist das das Alice die Tiara bis zu der Hochzeit ihres Sohnes Prinz Phillip in ihrem Besitz hatte und sie ihm übergab damit er daraus einen Verlobungsring und ein Armband für seine Frau Elisabeth herstellen lassen konnte.

Das Armband wir heute oft von Herzogin Karte getragen

Weiter heißt es in den Berichten von Damals:
Das neuvermählte Paar gedenkt noch 8 Tage auf Schloß Heiligenheim bei Jugenheim zu verweilen.


Danach möchte das Paar zum Jagdschloss Wolfsgarten reisen um noch einige Wochen mit den Hochzeitsgästen unter ihnen Großherzog von Hessen, das russische Zarenpaar und Prinz und Prinzessin Heinrich von Preussen zu verbringen.


Die Reise nach Griechenland soll, mit einigen Unterbrechungen, mittels des von Zar Nicolaus geschenkten Automobiles unternommen werden.


Die Meander Tiara

Alice besaß auch eine Mäander Tiara die heute im Besitz von Royal Princess Anne ist.


Eine weitere Tiara/Bandeau bestand aus sescheckigen Sternen Motiven die ihrer Mutter gehörte.
Wahrscheinlich konnte man das Bandeau auch als Kette tragen
Allerdings ist darüber leider nichts bekannt genauso wie der Aufenthaltsort.


So, ein langer Bericht geht zu Ende. 
Die Mountbatten sind eine interessante Familie und ich werde mich auf die Suche nach anderen Schmuckstücken machen...


Quelle: Google, Pinterest...